Live aus Washington, D.C. - Tag 2: Kulturschock? Nein, danke!
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Der zweite Tag beginnt - mit einer kleinen schwäche von Anjas inneren Uhr. Sie hatte ihren Wecker vergessen und sich deshalb beim Aufwachen auf ihr Glück verlassen. Das war allerdings nicht hold und wir ein bisschen spät. Allerdings nur in ganz geringem Maße.
Gefrühstückt haben wir in einem kleinen Deli beim Hyatt Hotel, das war ganz Ok, ich habe mich allerdings direkt versaut. Damit musste ich bis zum Museum of American History zurecht kommen, dort gab es einen wahrhaft faszinierenden Waschraum. Faszinierend waren aber auch die “Ruby Red Slippers” aus der Zauberer von Oz und einiges andere. Danach waren wir noch in der Nationalgalerie und im Holocaust-Museum. Der Abstecher dorthin war allerdings recht kurz, da Museen bekanntlich nicht so lange aufhaben. Schlussendlich haben wir uns - nochmal - die Monumente angeschaut um diesmal auch anständige Fotos schießen zu können.
Die Museen-Vielfalt in Washington ist wirklich phänomenal, allein das Smithsonium-Institut (gegründet von einem Mann, der eine Menge Goldsäcke hinterlassen hat) besitzt fünfzehn oder sechszehn Museen und ein paar Forschungszentren in der Stadt. Man findet Museen zu jedem Thema, zum Beispiel zu afrikanischer Kultur oder Luft- und Raumfahrt. Das kann man natürlich nicht alles schaffen, und obwohl das International Spy Museum, bei dem es um Spionage in den letzten Jahrhunderten geht, wohl sehr gut sein soll, haben wir das nicht machen können. Allerdings ist es auch eins der wenigen Museen, für die man tatsächlich bezahlen muss.
Die meisten sind nämlich kostenlos und wir haben auch einige Führungen machen können, zum Beispiel zum Impressionismus und zur Renaissance in der Nationalgalerie. Dort gibt es nur ein Bild von Leonardo und so wie ich das verstanden habe ist es auch das einzige auf dem ganzen amerikanischen Kontinent.
Abends gab es dann einen zweiten Versuch auf den Post Office Turm zu kommen und die Wortwahl “Versuch” verrät es euch schon: geschafft haben wir es immer noch nicht. Das Gebäude war offen und wir sind durch die Security, aber der Aufzug war zu.
Aus gestriger Erfahrung haben wir etwas gelernt und fix versucht wenigstens das Weiße Haus im Hellen zu sehen. Das hat mehr schlecht als recht funktioniert, nur auf einer Seite war es dann noch nicht ganz dunkel *g*.
Ich war abends noch essen und habe mich dabei zum ersten Mal voll und ganz auf den “Moneywise Guide to North America” verlassen, den ich von Simon bekommen habe. Darin habe ich mir ein Restaurant ausgesucht und es war dann wirklich amerikanisch, gut und günstig. Ich hatte ein sehr, sehr leckeres Sandwich mit Pommes Frites (interessante Kombination, nicht wahr) und habe es damit geschafft, mich endgültig zu versauen. Nach dem Museum habe ich gehofft, die kurzen Sachen am nächsten Tag noch mal anziehen zu können, aber die Hose habe ich mir übelst mit einem Dressuing versaut. Das habe ich selbst nach dem ersten Waschen noch nicht ganz raus. Sehr böse Angelegenheit.
Abschließend noch etwas zum Thema Sicherheit: Die Leute mit den netten Abzeichen auf den Armen und der Brust müssen seit dem elften September ehrlich extrem gut aufpassen. Taschen werden immer durchsucht und meistens auch durchleuchtet. Ich habe fast ständig gepiepst und man bekommt Ärger wenn man Taschen kurz stehen lässt. Einschließen kann man die auch nicht, das ist schließlich genau so gefährlich.